Pressemitteilung am 20.09.2011
375 Jahre Prager Friede und der Traditionsrezess 1635/1636
Internationale wissenschaftliche Konferenz der Städtischen Museen Zittau und der Technischen Universität Liberec
Vor 375 Jahren kam es mitten im Dreißigjährigen Krieg zu politischen Verhandlungen, die für die Lausitzen und ihre Nachbarregionen von größter Bedeutung waren und bis heute nachwirken. Der „Prager Friede“ vom 30. Mai 1635 hatte als Vorbote des Westfälischen Friedens von 1648 europäische Bedeutung – damit wurde der Krieg zwischen dem Kaiser und den Reichsständen beendet. Für die Zukunft der Ober- und die Niederlausitz war vor allem ein Anhang zum Friedensdokument entscheidend, der so genannte Traditionsrezess. Er regelte den Übergang der beiden Markgraftümer Ober- und Niederlausitz an Sachsen. Darin wurden entscheidende politische Rechte und Sonderregelungen festgehalten, die den beiden Lausitzen bis ins 19. Jahrhundert einen Sonderstatus verschafften. Unter anderem wurde in diesem Dokument die Basis für die pragmatische Toleranz gelegt, die zum Neben- und Miteinander der Konfessionen führte. Die Klöster durften nicht aufgehoben werden, der sächsische Kurfürst hatte zu akzeptieren, dass hier Protestanten und Katholiken lebten und wirkten. Viele damaligen Festlegungen sind bis heute für das historische Verständnis unserer Region wichtig und betreffen nicht nur die Lausitzen, sondern auch Böhmen und Schlesien.
Zum ersten Mal sind nun der Prager Friede und der Traditionsrezess Thema einer internationalen Konferenz, zu der sich Wissenschaftler und Geschichtsinteressierte aus Deutschland, Polen und Tschechien am 23. und 24. September 2011 in Zittau zusammen finden. Unter Leitung der Städtischen Museen Zittau und der Technischen Universität Liberec gelang es, eine Reihe von international bekannten Historikerinnen und Historikern zu gewinnen, die mit ihren Vorträgen das Thema aus verschiedener Perspektive bleuchten werden.
Initiiert wurde die dreisprachige Tagung von der Geschichtskommission der Euroregion Neiße. Die Konferenz ist ein Jubiläumsbeitrag zum 20-jährigen Bestehen der Euroregion Neiße und zum 20-jährigen Jubiläum des Lehrstuhls Geschichte der Technischen Universität Liberec. Zudem gehört die Konferenz zum Rahmenprogramm der Ausstellung „Für Krone, Salz und Kelch“. Wege von Prag nach Zittau“.
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten: museum@zittau.de; Tel. 03583 554 790 .
Quelle:zittau.de